Gemeinsam Angst bewältigen

Ängste, Herzrasen und Panikattacken, wie auch beängstigende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind gesellschaftlich weit verbreitet. Die damit zusammenhängenden Erkrankungen werden dagegen häufig nicht besprochen, unterschätzt oder missverstanden. So haben es Betroffene oft schwer, Verständnis aus ihrem Umfeld zu bekommen – selbst aus Teilen des Gesundheitssystems.

Im Rahmen der Gruppe erleben Patientinnen und Patienten einen sicheren Raum, über ihre Ängste, Befürchtungen und angewöhnten Verhaltensweisen zu sprechen, sie miteinander zu verstehen und die dabei häufig erlebte Scham gemeinsam zu überwinden. Durch eine warme Atmosphäre der gegenseitigen Unterstützung gelingt es oft erstmalig richtig, völlig zu begreifen, weshalb die Ängste entstanden sind und (leider meist) nicht so einfach wieder von alleine verschwinden.

„Sich der eigenen Angst stellen“ ist jedoch oft leichter gesagt als getan, für viele nicht vorstellbar, von anderen schon oft probiert und frustiert wieder aufgegeben.

Mit Hilfe der Gruppe wollen wir diesen Leitsatz – den Kern der Expositionstherapie – mit Leben füllen. Im Gespräch unter Menschen mit gleichen oder ähnlichen Schwierigkeiten, lernen wir, uns selbst besser zu verstehen. Wir tasten uns mit Übungen gemeinsam an die Ängste heran, lernen voneinander und miteinander, Kontrolle loszulassen, Angst zuzulassen und tauschen Erfahrungen über Leid und Wachstum aus.

Exposition ist wissenschaftlich gut erforscht und ist die wirksamste, uns bekannte Therapieintervention gegen Ängste, Zwänge und verwandte Erkrankungen. In dieser Gruppe gehen wir ein Stück dieses Weges gemeinsam, um den Teufelskreis aus Angst und Vermeidung hinter und zu lassen.

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